Der Umbau - die never ending Story

Eigentlich wollte ich ja über Stauraum schreiben...werd ich auch ein bisschen. Aber irgendwie ist es halt doch eskaliert...

Vor dem Boot, an unserem Anlieger steht ein Zelt, voll mit Zeugs, das bisher nicht ins Boot passt. Angefangen von Küchenutensilien, über die Yogamatte bis hin zum Brennholz. Zuerst wurde die Bugkabine zum Lager umgebaut. Noch völlig seeuntauglich aber immerhin lässt sich da jetzt was verstauen.

Das reicht ja aber bei Weitem noch nicht...also wurde der Salon mit Schränkchen ausgestattet - dabei kam ein Keller zum Vorschein, den wir jetzt sogar nutzen können! Ein bisschen erfinderisch muss man dabei schon sein, um wirklich jeden Winkel des Boots ausnutzen zu können.

Vorher:

Nachher:

Und dann kam uns die Idee: Wie wärs wenn wir im Cockpit einen doppelten Boden einziehen und Bodenluken einbauen? Also Eichendielen gekauft und losgelegt - jetzt kann der kleine Captain sogar ohne Hocker am Steuer stehen und ausm Fenster gucken 😍 gut, fertig isses noch nicht aber immerhin kann man drauf laufen :)

Zwischendrin hatten wir ein bisschen Hochwasser aber das Zelt hat ziemlich gut standgehalten und dem Boot war das eh egal😄

Und dann kam der Tag, an dem die Duschen abgeschlossen waren...Es hieß, die machen jetzt Winterpause...im Januar! Da ist der halbe Winter doch vorbei!

Damit sagt uns das Schicksal wohl ganz liebevoll: "Du willst autark sein? Dann mach!"

Also wurde aus dem bisschen Stauraum generieren einmal komplett die Küche und das Bad rausreißen und als wir dann erkannt haben, was wir für ein wunderschönes Rost- und Schimmelproblem in der Styropor-Dämmung von anno dazumal haben, musste das Schlafzimmer dann eben auch dran glauben...

So sah das mal aus:

Und jetzt so:

Teilweise ist schon neue Farbe drauf aber am Rumpf ist das Elend noch gut zu erkennen...na das kann ja heiter werden.

Ganz im Heck ist der Rost schon so fortgeschritten, dass wir uns nicht trauen, den wegzuschleifen, dafür muss das Boot wohl doch raus. Mal sehen wann das dann passiert.

Auf jeden Fall werden wir in dem Zuge die Fenster erneuern, Sprühdämmung drauf und alles mit Hartschaumplatten verkleiden - falls das alles so klappt wie wir uns das vorstellen...

Hach, ich hätte es ja wissen müssen...fängt man einmal an, rauszureißen, dann wirds schwupps eine Kernsanierung 😂 

Zum Abschluss noch was friedlicheres:

Captain Krieger und seine Crew wünschen (sich) ein nicht ganz so kaltes Frühjahr 😊

Wie alles begann...

Es trug sich zu im Juni des Jahres 2024, dass Captain Krieger (die zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste, dass sie diesen Titel bald tragen würde) und ihre ein Mann starke Crew (der zu dem Zeitpunkt auch noch nichts von seinem Glück wusste) in einem kleinen verschlafenen italienischen Nest namens Muggia Eis essend an dessen beschaulichen Hafen an der Adriaküste spazieren gingen. Da stach ihr ein schöner kleiner Zweimaster ins Auge und eine lange vergessene Sehnsucht bahnte sich ihren Weg an die Oberfläche...den Wunsch, die Weltmeere zu besegeln...

Sie erzählte der Crew von dem Wunsch und in seinem jugendlichen Leichtsinn sprach er voller Begeisterung: "Ja dann mach mer des doch einfach!" Die Idee war geboren...und da Captain Krieger gerne Nägel mit Köpfen macht, wurde die Suche nach einem geeigneten Kahn direkt gestartet. 

Vier Wochen später waren wir auf dem Weg an die Ostsee - genauer gesagt nach Ueckermünde ans Stettiner Haff (besser bekannt als A*** der Welt) - um uns die Troll anzusehen. Ein hübsches Stahlschiff mit beachtlichen 99 Jahren auf dem Buckel und das Wichtigste: mit zwei Masten! Und sofort waren wir in den schnuckligen Motorsegler verliebt. Natürlich, das Ding ist alt, man muss viel richten und es hat kaum Ausrüstung für eine Fahrt um die Welt....egaaaaal! Zwei Tage später ist der Entschluss gefallen, die Troll zu kaufen. 

Damit war es fix...es geht auf Weltreise! Also Job und Wohnung gekündigt, zwischendurch noch eine Ausbildung zum Hypnosecoach und den SBF See gemacht und aufs Boot gezogen. Im November! Wie bescheuert - oder besessen? - muss man sein, im Winter auf ein Boot zu ziehen, das an der Ostsee liegt?? Die Antwort darauf lautet: Ja!

Und was macht ihr mit dem Gecko? - Der kommt als Teil der Crew natürlich mit! Fridolin hat einen neuen Heizstein bekommen und fühlt sich ziemlich wohl mit seiner neuen Aussicht im Cockpit. Was der arme Kerl auf seine alten Tage noch mitmachen muss...

Nun, seitdem kämpfen wir täglich den Kampf gegen die Luftfeuchtigkeit und die Kälte (was mit unserem tollen Holzofen fast schon zu einfach ist), werkeln uns durch das Schiff und drehen ab und zu mal durch bei dem ganzen Wahnsinn. Kleiner Teaser für den nächsten Beitrag: Es ist viel zu wenig Platz auf dem Kahn! Wir brauchen Stauraum, und davon bitte viel!

Captain Krieger und seine Crew wünschen einen schönen Start ins Jahr 2025!